Ich habe meinen DJI INSPIRE 2 bereits seit über einem Jahr im Einsatz und kann meine Erfahrungen zu den Video und Gimabal Einstellungen mit euch teilen. Zuerst ist es empfehlenswert einen ND-8 und/oder einen ND-16 Filter zu kaufen, die Unterschiede mit oder ohne Graufilter, sowie welchen Hersteller man empfehlen kann, werde ich in einen weiteren Artikel posten. Diese Graufilter dunkeln das Bild ab und sorgen somit für eine längere Belichtungszeit. Die verlängerte Belichtungszeit sorgt für bessere Übergänge bei Drehungen im Flug. Das Bild wirkt dadurch einfach ruhiger. Als Faustformel gilt: Video mit 30FPS sollten mit einem Shutter von 1/60 aufgenommen werden. Ihr könnt einen ND-8 Filter mit 1/120, einen ND-16 Filter, oder einen variablen ND-Filter verwenden, ich bin mit letzterem sehr zufrieden.
Der B + W 46 mm XS-Pro Digital ND Vario MRC-Nano-Filter ist ein fester variabler Neutraldichtefilter, der eine Belichtungsreduktion von 1 bis 5 Blendenstufen bietet. Die Dichte von 0,3 bis 1,5 erzeugt eine Verdunkelung des gesamten Bildes, so dass man mit einer größeren Blende oder einer längeren Verschlusszeit fotografieren/Filmen kann, als normalerweise benötigt wird. Der Grad der Dichte wird einfach durch Drehen des vorderen Filterrings kontrolliert. Der variable ND Filter für die INSPIRE 2 Drohne mit einem Durchmesser von 46mm passt für die ZENMUSE X5s mit den Standard-Micro-4/3-Objektiven. Wichtig bei der Verwendung ist, das ihr den Zwischenring dabei verwendet, um das Gewicht auszugleichen. Die originale DJI Sonnenblende passt dann aber nicht mehr auf den Filter und ihr müsst euch einen neuen, seperaten besorgen. Der Filter ist nicht ganz billig, aber wie heisst es immer: Qualität kostet. Der B&W Filter ist von allen, die ich getestet habe, derjenige mit dem besten Bildergebnis. Dazu mehr in einem weiteren Artikel.
Gefilmt wird immer in 2.7K mit 30FPS (NTSC) und 60Hz oder in 4K oder 5.2K 30fps CinemaDNG Videos und Apple ProRes Videos. Das richtige Format müsst ihr für euch selbst wählen. 4K und 5.2K ist nicht immer notwendig und erfordert in der Bearbeitung reichlich Rechnerpower und natürlich Speicherplatz.
Als Weißabgleich verwende ich „sunny“ oder bewölkt, ich stelle das um, wenn ich nicht im 4K oder 5.2K Format aufnehme. Ansonsten ist es im RAW Format und CinemaDNG später jederzeit änderbar.
Das kleine Foto 1 x 1 – RAW oder JPEG verwenden? Erklärung am Beispiel vom Weissabgleich […]
D-Cinelike finde ich als Colorprofile recht gut, auch wenn der D-Log Mode inzwischen überarbeitet wurde. Das hängt immer davon ab, wieviel Zeit ich ins Color grading und Nachbearbeitung investieren möchte.
Zuletzt habe ich das Profil Custom ausgewählt und die Schärfe, sowie den Kontrast auf -1 beschränkt. Die Sättigung habe ich auf 0 belassen. Bei Objekten wie Dächer oder Strukturen, die sich bei geringer Flughöhe schnell wiederholen, empfiehlt es sich die Schärfe auf -2 zu ändern. Das Bild sollte dann nicht mehr so stark „flickern“.
-1 ; -1 ; 0 (Schärfe, Kontrast, Sättigung)
Für ruhige und cinematische Drehungen mit dem Copter sind noch ein paar weitere Einstellungen notwendig. Man kann natürlich auch den Tripod- oder Cinematic-Mode wechseln und damit aufzeichnen. Ich finde aber auch im Normalflug sollten die Bewegungen ruhig und sanft erfolgen, daher habe ich die YAW Sensitivity auf 50% und den Expo auf 0,20 geändert. Foto anbei.
Zum Schluss habe ich den Start/Stop Buffer auf 8 herunter gesetzt und den Pitch Speed des Gimbals auf 15 gesenkt. Dadurch macht das Gimbal schöne ruhige Bewegungen und bleibt nicht abrupt stehen.
Der Gimbal sollte immer nach der ersten Kalibrierung von Hand nachkorrigiert werden. Dazu einfach eine Wasserwage auf den Boden stellen, den Copter davor gerade ausgerichten und den Gimbal dann entsprechend korrigieren. Bei meiner INSPIRE 2 muste ich die Werte auf -0,1/-0,2 nachkorrigieren, erst dann war der Horizont richtig gerade. Welche Erfahrungen hast du mit deinen Einstellungen gemacht?