Für die Astronomen und Fotografen stand ein highlites des Jahres bevor, die längste Mondfinsternis im 20 Jahrhundert. Am späten Abend vom Freitag den 27.07.2018 zum Samstag taucht der Mond gegen 21:00 Uhr in den Erdschatten ein, der Blutmond ist zu sehen.
Der Höhepunkt der Mondfinsternis wird gegen 22.22 Uhr. Damit fällt eine weitere astronomische Konstellation zusammen: ein riesiger, der Erde besonders naher Mars. So etwas gibt es im Schnitt nur alle 105.000 Jahre. Damit war der Mars heller am Firmament als der Saturn zu sehen. Das Besondere ist: Die totale Mondfinsternis wird die längste des gesamten 21. Jahrhunderts sein: Der Mond taucht für 104 Minuten vollständig in den Erdschatten ein. Übertroffen wird diese Mondfinsternis erst am 9. Juni 2123. Für die meisten von uns wird es die letzte dieser Dauer gewesen sein.

Mondfinsternis 27 – 28.07.2018 (Blutmond) (Quelle: Erde NASA)
Zur ungewöhnlichen Gesamtlänge der totalen Verfinsterung von 104 Minuten trägt die aktuelle Position des Erdtrabanten auf seiner elliptischen Bahn bei. Die Finsternis ereignet sich zu einem Zeitpunkt, in dem sich der Mond im erdfernsten Abschnitt seiner Bahn um die Erde befindet. Gut 406.000 Kilometer ist der Mond von unserem Planeten entfernt, normalerweise beträgt die Entfernung „nur“ knapp 385.000 Kilometer. Der Mond ist in Erdferne etwas langsamer auf seiner Bahn als in Erdnähe. Deshalb dauert diese Mondfinsternis länger als alle anderen und ist für die meisten von uns die längste welche wir miterleben können.
Wir hatten uns dementsprechend auf diese Mondfinsternis gefreut und vorbereitet. Das Wetter sollte dieses Mal hervorragend sein, keine Wolken waren vorausgesagt. Wir haben uns extra auf eine Berghütte eingemietet, so hoch wie möglich sollte es sein. Auch die Richtung und Lage der Berghütte haben wir uns im Vorfeld überlegt. Wir haben uns zeitig auf den Weg gemacht da wir bestimmt nicht die einzigen sein werden, dem war auch so!
Es wurde voller als wir dachten, die Berghütte war ausgebucht. Nicht nur Fotografen waren Vorort, sondern auch jede Menge, die das Spektakel einfach nur Live erleben wollten. Wir haben uns die Zeit mit scherzen und rumquatschen vertrieben bis der erste aufschrie der Mond ist zu sehen. Es war am Anfang noch recht hell und unspektakulär, noch ein Hüttenzauber Punch und Säntis Malt Whiskey bestellt und noch einiges mehr aber die Namen habe ich mittlerweile vergessen. Je dunkler es wurde umso besser wurde es und umso voller wurde es auf der Terrasse.
Jetzt hörte man nur noch das Klick Klack den ganzen Abend und bis tief in die Nacht.
Für mich war nicht nur der Blutmond ein Erlebnis, sondern auch die ganzen Gespräche und die Partystimmung, welche entstanden ist. Wir haben am Ende mehr mit allen Gästen gequatscht als den Mond zu verfolgen. Ich fand es super und hat echt Spass gemacht und sehr viele nette Leute kennengelernt.
Die Kameras laufen auch alleine, dank Timer, einmal als Zeitraffer eingestellt mussten wir nur noch hin und wieder nachjustieren. Leider habe ich irgendwie eine meiner Speicherkarten verloren und kann euch nur noch einen kleinen Teil als Zeitraffer präsentieren, sollte die noch auftauchen liefere ich euch das nach.
In der Zeit wo der Mond am dunkelsten war, Blutmond, konnten wir noch nebenbei eine Star Trail Bildserie shooten, das Bild besteht aus 120 einzelnen Bildern und ist mit Photoshop erstellt. Dazu alle 120 RAW Bilder als Stapel laden, alle markieren und mit AUFHELLEN rendern. Schneller gehts wenn Du vorher die Bilder nach JPG umwandelst.
Kameraeinstellungen – Mondfinsternis
Um den Mond und Blutmond richtig zu fotografieren sind die folgenden Kameraeinstellungen notwendig:
- Stativ > ohne dem geht nichts, ich habe wieder viele gesehen die das Stativ bis zum maximum ausgefahren haben, grundsätzlich ist weniger mehr und dadurch stabiler. Fahrt eurer Stativ nicht bis zum Anschlag aus, dadurch ist es Windanfälliger.
- Kamera auf M Modus einstellen
- Objektiv > Vibrationsschutz VR abstellen
- Kamera Autofokus AF abstellen
- ISO bei Blutmond zw. 1200 & 1600 > je nach Kamera, Sensor und Objektiv
- ISO bei Vollmond zw. 600 & 800 > je nach Kamera, Sensor und Objektiv
- Objektiv Blende > zw. f/1.4 und f/4.5
- Verschlusszeit > zw. 125/1 und 6/1
- Externer Kabelauslöser
- Serienbild einschalten > Es ist von Vorteil mehrere Bilder vom Blut / Vollmond aufzunehmen. Diese könnt Ihr dann mit Photoshop als ein Bild zusammenrechnen, Stichwort: Stacken, dadurch kann die schärfe des Endbildes massgeblich erhöht werden. Wie das Bilder Stacken, zusammenrechnen, mit Photoshop funktioiert beschreibe ich in einem meiner nächsten Artikel.
- Iphone/Android App > Skyview > sehr einfach um Himmelsobjekte und Satelliten zu finden und zu bestimmen.
SkyView Free: IPhone / Android
Probefotos durchführen und das Histogramm im Auge behalten. Die Kameraeinstellungen variieren stark und hängen mit den Einstellungen ab. Schaut euch dazu meine anderen Artikel aus der Serie Das kleine Foto 1 x 1 an.
Das kleine Foto 1 x 1 – Kamera Histogramm verstehen und anwenden
Das kleine Foto 1 x 1 – Kameramodi AUTO, SCENE, P, A, S, M (Canon: Av, Tv)